Objektname

Tukwunàgwkatsinmana (Cumuluswolken-Mädchen)

Künstler

Arnold Numkena

Entstehungsort

Second Mesa, Shipalovi

Datierung

2003

Provenienz

Sammlung Antonio und Christin Ferretti

NONAM Inv. Nr.

2018-FE-00061

Material

Cottonwood (Wurzelholz der Pappel), natürliche Farben

Maße

29 x 8 x 7cm

Zeremonien

Shalako

Beschreibung

Die Figur steht leicht nach vorne gebeugt. Die Beine deuten eine Schrittbewegung mit vorgesetztem rechtem Fuß an und ein asymmetrischer Sockel aus eine Baumstammscheibe dient als Boden. Die Arme sind angewinkelt und stehen vom Körper ab. Mit beiden Händen hält die tihu einen ovalen Flachkorb. Feine Einkerbungen deuten das Maismehl an, mit welchem der Korb traditionell gefüllt ist.

Auf dem Kopf trägt die tihu eine hohe, bunt gefasste tablita mit einem getreppten Abschluss. Dieses Motiv symbolisiert Wolken. Auf den Stufen sitzen jeweils geschnitzte Federbüschel. Die fünf aufrechten, in Halbkreise mündende Formen darunter sind Phallussymbole. Der Übergang zum Kopf wird durch eine Kopfbedeckung mit einer breiten Krempe geschaffen. Das braun gefasste Gesicht wird von einem schwarzen Muster in H-Form dominiert, das von kleinen mandelförmigen Augen flankiert wird. Die Mundpartie besteht aus einer Art Regenbogen in Rot, Gelb und Hellblau.

Die tihu trägt keine Halskrause, allerdings hat hier der Künstler ein doppeltes Band in Rot um ihren Hals gelegt. Eine weitere hellblaue Kette mit einem Anhänger hängt bis zur Brust. Das asymmetrisch über der rechten Schulter geschlossene braune Kleid mit dunkelbraunen Federmustern lässt die linke Schulter und beide Arme frei und reicht bis zum Knie. Die freien Gliedmaßen sind unregelmäßig blau gefleckt.

Der teilweise erkennbare Gürtel, dessen Ende an der linken Seite über den Saum des Kleides hinausläuft, weist darauf hin, dass es sich hier um ein Hochzeitsgewand handelt. Unter dem Kleid werden die schlanken Beine und die kleinen Füße sichtbar.

Wissenschaftliche Einordnung

Tukwunàgwkatsinmana ist die Schwester des Tukwunàgwkatsina (2018-FE-00060). Im Gegensatz zu ihm erscheint sie ausschließlich zu Shalako der Hopi, das in großen Abständen nach dem Ende der Niman-Zeremonie gefeiert wird. Wegen der Seltenheit der Zeremonie ist ihre Rolle darin unklar. Aus diesem Grund lässt sich auch nicht bewerten, ob sie – wie Colton angibt – nur auf der First Mesa erscheint.

In der Regel trägt sie einen Korb mit Maismehl und ihre Arme und Beine sind mit blaugrauem Schlamm der Dorfquellen bedeckt.

Die tablita entspricht bei der hier abgebildeten tihu der des Hemiskatsina (2018-FE-00022, 2018-FE-00023, 2018-FE-00181).

Verwendete Literatur

Colton 1959, Wright 1973, Wright 1977

Name der/s Bearbeiter*in

Birgit Klein

Stand der Bearbeitung

26.08.2020

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