Objektname

Takurshmana/Angaktsinmana (Gelbes Maismädchen)

Künstler

Kevin Horace Quannie, Hopi

Entstehungsort

Third Mesa

Datierung

2000

Provenienz

Sammlung Antonio und Christin Ferretti

NONAM Inv. Nr.

2018-FE-00026

Material

Cottonwood (Wurzelholz der amerikanischen Pappel), Farben

Maße

41,5 x 12 x 10,5cm

Zeremonien

Reihentänze

Beschreibung

Die tihu ist zylindrisch geformt, sehr schmal und hoch. Sie besteht aus einem Körper und einem Kopf mit Kopfbedeckung. Beine und Füße sind, wie auch die Arme, nicht sichtbar. Die tihu ist sehr gut erhalten.

Die überdimensional große Kopfpartie nimmt das obere Viertel der Figur ein. Durch die große Kopfbedeckung ist lediglich ein quadratischer Ausschnitt des Gesichts erkenntlich. Dieses ist gelb-orangefarben und besitzt große rechteckige Augen in Schwarz. Sie werden zum Teil durch aufgemalte rot-braune Linien verdeckt, die sich bis zum unteren Drittel des Gesichts herabschwingen und an hinunterhängende Haarsträhnen oder an leckende Flammen erinnern. Am unteren Rand des Gesichtsausschnitts befindet sich ein gerader schwarzer Mund. Auf derselben Höhe, zu beiden Seiten des Mundes ist entlang des Kiefers je eine weitere schwarze Markierung gemalt. Die dunkelbraune Kopfbedeckung, die bis zum Kinn hinunterreicht, ähnelt einer Mütze oder einem Helm. An diesem ist auf der Höhe der Schläfen zu beiden Seiten des Kopfes und auf der Stirn je eine Art Klappe appliziert.

Der Übergang zum Körper wird durch drei Linien in Rosa, Schwarz und Blassgrün deutlich gemacht. An diesen schließt ein bunt changierender Federbart an. Der Körper wird komplett von dem langen Umhang mit Sonnenmotiv bedeckt. Auch hier sind die Farben harmonisch aufeinander abgestimmt: Auf dem ockerfarbenen Grund sind Teile des Motivs in Lila, Grau und Grün gemalt. Am Unterkörper teilt sich der Umhang und fällt auseinander. Zwei breite rote Stoffbahnen sind darunter zu erkennen, deren weiße Fransen auf den Boden hängen. Der Stoff ist schwarz und grün gesäumt und mit geometrischen Mustern geschmückt, die teils an Darstellungen von Regenwolken erinnern.

Wissenschaftliche Einordnung

Colton beschreibt Takurshmana/Angaktsinmana als Figur mit einer gelben Halbmaske, einem Federbart und bunten Rechtecken über dem Bart. Ihre langen Haare hängen am Rücken herab. Sie trägt traditionell ein Frauenkostüm, den Umhang einer unverheirateten Frau und hält Mörser und Stößel in der Hand. Häufig taucht sie zusammen mit dem Langhaar-Katsina auf. Die Figur ist nicht auf den ersten Blick als Darstellung von Takurshmana zu erkennen, da die Frisur der unverheirateten Hopifrauen eher der allgemeinen Katsinamana und vor allem Hemiskatsinmana entspricht (vgl. die Takurshmana 2018-FE-00193).

Takurshmana erscheint oft in einer Gruppe zu Reihentänzen mit Angaktsina (2018-FE-00046), weshalb sie auch als Angaktsinmana bekannt ist. Daneben tritt sie aber auch mit Ma‘lo (2018-FE-00055), Pawik und anderen auf. Die Gelbmaismädchen tanzen dabei in einer separaten Reihe, führen aber dieselben Tanzbewegungen durch wie die anderen Katsinam. Darüber hinaus knien sie sich auf den Boden, um mit einer Reibe, die sie an eine als Klangkörper dienende Kalebasse halten, schrappende Rhythmen zum Tanz zu erzeugen. Die Gruppe dieser Mana, die auch oft mit ihren Schrappinstrumenten dargestellt wird (vgl. 2018-FE-00100), wird als Rügan bezeichnet.

Verwendete Literatur

Colton 1959, Wright 1973, Wright 1977

Name der/s Bearbeiter*in

Ida Zürn

Stand der Bearbeitung

26.08.20

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