Objektname

Suyang-ephoya (Linkshändiger Katsina [Fremder, Jäger])

Künstler

Larry David

Entstehungsort

Sichomovi, First Mesa

Datierung

Erworben 1999

Provenienz

Sammlung Antonio und Christin Ferretti

NONAM Inv. Nr.

2018-FE-0016

Material

Cottonwood (Wurzelholz der Pappel)

Maße

ca. 5 x 5 x 20cm

Zeremonien

Powamuya (Bohnentanz), Gemischte Tänze

Beschreibung

Die Katsina-Figur stellt einen fremden Jäger dar. Der Kopf ist schwarz gefasst, das Antlitz ist aber mit einer weißen Doppellinie umrandet, in der die Augen sowie der Mund mit weißen Rechtecken angedeutet sind. Der Mund ist als Balken mit roter Umrandung dargestellt und eine schwarze Zick-Zack-Linie deutet die weißen und spitzen Zähne an. Die roten abstehenden halbrunden Ohren dieser tihu tragen zudem vorwärts abstehende Spitzen. Auf dem Haupt trägt die Figur als Kopfschmuck vier liegende frontal ausgerichtete Federn in Türkis, Weiß und Gelb. Die Verbindung vom Kopf zum Körper bildet eine dicke schwarz-weiße Halskrause, auf der die rote Zunge aus dem Mund herunterhängt. Die Figur trägt ein ärmelloses hellbraunes Kleid, welches mit vielen vertikalen schwarzen Linien verziert ist und an der Taille mit einem breiten reich verzierten Gürtel zusammengebunden wird. An dem Gürtel ist ein schwarz-weißes Wurfwerkzeug eingeklemmt. Unterhalb des Gewandes ist ein kurzer Streifen von dem geschmückten bunten Lendenschurz zu sehen. Die Oberarme sind mit türkisfarbenen Reifen umrandet und die Hände halten links einen Bogenteil und rechts einen scheinbar toten weißen Hasen. An den Knien sind schwarze Bänder so gebunden, dass die Knoten nach vorne zeigen. Die Beine sowie die Arme, an denen die Haut der Figur sichtbar ist, zeigen eine stark fragmentierte Fassung. Anscheinend sind diese Flächen ursprünglich weiß gewesen – heute sind sie braun und weisen Reste von der weißen Farbe auf. Mokassins mit Fransen und einer braun-ockerfarbigen Tönung vollenden diese Jägerfigur und verbinden diese gleichzeitig mit der runden Plinthe aus Holz.

Wissenschaftliche Einordnung

Der linkshändige Katsina gehört zu den vielen Jäger-Katsinam. Sein Name rührt daher, dass seine komplette Ausrüstung spiegelbildlich gegenüber den üblichen Konventionen angeordnet ist. So hat diese tihu den Bogen in der rechten Hand, was bedeutet, dass sie Pfeile mit der linken Hand halten müsste. Wenn sie bei Zeremonien erscheint, bewegt sie sich wippend mit kleinen zackigen Schritten. Die Hopi gehen davon aus, dass der Katsina entweder von den Hualapai oder den weiter entfernt lebenden Chemehuevi zu ihnen gekommen ist.

Nach Colton erscheint er bei Tänzen mit gemischten Katsinamgruppen aber auch allein als Krieger. Haberland ergänzt, er trete auch bei Powamuya auf.

Verwendete Literatur

Colton 1959, Haberland 1980, Wright 1977

Name der/s Bearbeiter*in

Hilja Droste, Markus Lindner, Ilia Nasyrov

Stand der Bearbeitung

12.08.20

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