Objektname

Katsinmana (Eine Katsina [heiratsfähiges Katsina-Mädchen])

Künstler

John Fredericks

Entstehungsort

Third Mesa

Datierung

2013 erworben, Datierung unbekannt

Provenienz

Sammlung Antonio und Christin Ferretti

NONAM Inv. Nr.

2018-FE-00087

Material

Cottonwood (Wurzelholz der Pappel)

Maße

17 x 6 x 5cm

Zeremonien

Unbekannt

Beschreibung

Die tihu ist in einem guten Zustand, die Farben sind nach wie vor leuchtend. Die Figur steht breitbeinig auf einem runden hölzernen Sockel und unter ihrer Kleidung scheint sie ihre Arme verschränkt zu haben.

Der weiße zylinderförmige Kopf der Figur ist bedeckt von knallroten kurzen Haaren, die gerade auf dem Kopf anliegen. Links und rechts des Kopfes befinden sich runde schwarze Zusätze, welche die traditionelle Frisur der Hopi-Frauen (die Squashblüten-Frisur) darstellen.

Die Augen und der Mund des Katsina-Mädchens wurden durch schwarze halbmondförmige Striche dargestellt, in deren Beuge sich ein roter Punkt befindet. Auch auf den Wangen befinden sich rote Punkte, die der Figur etwas Mädchenhaftes verleihen. Der Kopf schließt an eine braune Halskrause an, die breiter ist als die Schultern.

Die tihu trägt ein knielanges Obergewand, welches die Arme der Figur komplett bedeckt. Der Mantel selbst ist in den Farben Schwarz, Rot, Weiß und Gelb gehalten. Am oberen Teil Mantels befindet sich ein schwarzer Streifen in V-Form, an dem direkt ein breiter roter Streifen anschließt. Auch das untere Ende des Gewands ist mit einem roten geraden Streifen besetzt, an dem ein schwarzer Saum mit einem gelben Streifen folgt. Das Obergewand wird von einer gelb-schwarzen Leiste durchzogen, die den Mantel anscheinend schließt. An ihren Füßen trägt die Figur weiße Stiefel mit schwarzen Sohlen, die mit drei schmalen Querstreifen verziert sind.

Wissenschaftliche Einordnung

Nach Wright ist Katsinmana die am häufigsten erscheinende weibliche Katsina. Während ihre Gestalt gleich bleibt, ändert sich ihr Name entsprechend den Katsinas, mit denen sie auftritt. Sie treten beispielsweise bei der Niman-Zeremonie auf. Secakaku betont, dass die “majestätische Erscheinung dieser hübschen Jungfrauen […] den Zuschauern den durchdringenden Geist des mütterlichen Idealismus“ vermittelt. Während der Zeremonie werden die Bräute des vergangenen Jahres für die Fruchtbarkeit gesegnet und erhalten dafür eine besonders aufwändig geschnitzte tihu.

Auch diese Figur aus der Ferretti-Sammlung zeigt die Verbindung zu den Bräuten. Sie trägt die traditionelle Frisur der unverheirateten Hopi-Mädchen und ist in ein klassisches Hochzeitskleid gekleidet. Auch die rote Gesichtsbemalung, der Federschal sowie die weißen Stiefel deuten auf die traditionelle Kleidung hin. Die Hopi-Mädchen (mana) werden mit der Vermählung zur Frau (wuhti), woraufhin sich auch ihre Frisur ändert. Katsinmana tritt auch in anderen Zeremonien auf, darunter Soyaluna, die Rückkehr der Katsinam im Dezember.

Geschnitzt wurde diese tihu von John Fredericks. Er wurde 1949 in Kykotmovi auf der Third Mesa geboren und lernte das Schnitzen von seinem früheren Mitbewohner Wilmer Kaye.

Verwendete Literatur

Colton 1959, Schlegel 1994, Wright 1974

Name der/s Bearbeiter*in

Franka Marlene Schlupp

Stand der Bearbeitung

21.06.2020

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