Objektname

Komantsi/Kumantsi) (Comanchen-Katsina [Fremde])

Künstler

Fred Kabotie

Entstehungsort

Second Mesa

Datierung

ca. 1965

Provenienz

Sammlung Antonio und Christin Ferretti

NONAM Inv. Nr.

2018-FE-00030

Material

Cottonwood (Wurzelholz der Amerikanischen Pappel), Farben, Federn, Leder

Maße

30 x 12,5 x 13cm

Zeremonien

Powamuya (Bohnentanz), Gemischte Tänze

Beschreibung

Diese Darstellung des Comanchen-Katsina ist der anderen Darstellung (vgl. 2018-FE-00135) im Hinblick auf charakteristische Merkmale – welche von Colton und Fewkes beschrieben werden – ähnlich, diese ist aber nicht nur aus einem Stück geschnitzt, sondern hat zusätzlich hinzugefügte Teile. Der abgerundete Kopf hat eine nahezu realistische dreidimensionale Nase, die Gesichtsfarbe ist rötlich unterlegt. Die rechteckigen Augen sowie der kleine quadratische Mund sind schwarz aufgemalt. Unter der Nase (über das Kinn, die Kieferpartie und den Hals) ist ein Bart gemalt, der aus roten, türkisfarbenen, weißen Streifen und schwarzen Linien besteht, die radial nach unten ausstrahlen. Die Halspartie ist weiß. An das Stirnband – obere Seite rot, untere Seite gelb, obere und untere Seite von einer grün-schwarzen gezackten Linie getrennt – sind auf beiden Seiten auf Höhe der Ohren zum einen geschnitzte Federn, zum anderen echte Federn angebracht. Von der linken Seite hängen zwei blaue Bänder locker herab.

Um den Hals ist eine Kette aus roten und grünen Perlen gemalt, von der zwei längliche Objekte [Federn?] herunterhängen. Der Oberkörper ist orange gefasst, an den Schultern, Unterarmen sowie auf beiden Seiten des Bauches sind zwei parallele weiße Linien gemalt, bei den es sich um Kriegersymbole handelt. Ein Teil der Unterarme sowie die Hände sind weiß bemalt, an beiden Mittelfingern ist ein türkisfarbener Ring. In der der linken Hand hält die Katsina-Puppe einen Bogen, in der rechten eine bunte Rassel. Die Schärpe, die von der rechten Schulter quer über den Oberkörper hängt und in den Gürtel gesteckt ist, sowie der Gürtel, der hüfthoch angebracht ist (auf der rechten Seite hängt ein Band herunter), sind farblich gleich gestaltet und gemustert: roter Untergrund mit schwarzen Symbolen und Zeichen (X und V in zwei Richtungen), Ränder mit grünen und schwarzen Linien. Der Kilt ist beige, was ein helles Leder imitiert.

Unter den Knien ist rotes und grünes Wollgarn gebunden, die Beine [oder Leggins] sowie die Mokassins sind rot. Die Körperhaltung ist recht steif und nicht so dynamisch, wie bei der anderen Komantsi-Figur.

Wissenschaftliche Einordnung

Die Hopi haben eine ganze Reihe von Katsinam, die andere Stämme repräsentieren und diese oft überzeichnet darstellen. Zu diesen gehört auch Komantsi, der ein Comanche ist. Gleichwohl entspricht er eher dem Tetemsi-Kachina der Zuni, der allerdings keinen Bezug zu den Comanche-Katsinam hat. Seine Darstellung zu erkennen, ist schwierig, da es davon nur wenige tithu gibt, und diese in den Publikationen sehr unterschiedlich aussehen.

Der Künstler dieser tihu ist Fred Kabotie (1900-1986). Er stammte aus Shungopovi auf der Zweiten Mesa und war ein Leben lang eng mit den Traditionen und der Kunst der Hopi verbunden. Um diese zu schützen und zu erhalten, gründete er mit seiner Familie die Organisation Hotevilla. Im Laufe seiner Karriere hat er viele seiner Talente ausleben können – er war ein bekannter Maler und Illustrator, darüber hinaus auch Silberschmied, Lehrer und Schriftsteller. Bei der Weltausstellung in San Francisco war er Berater von Fredereci Huntingon Douglas und dem späteren Direktor des Museum of Modern Art (New York), René d’Harnoncourt. Die Anerkennung von „Indian Art“ als echte Kunst ist untrennbar mit diesen beiden Personen verbunden.

Verwendete Literatur

Colton 1959, Fewkes 1903

The Owings Gallery, Elektr. Ressource: https://www.owingsgallery.com/artists/fred-kabotie/biography, abgerufen am 04.06.2020

Name der/s Bearbeiter*in

Flóra Sebö

Stand der Bearbeitung

24.06.2020

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