Objektname

Sowi-ing (Hirsch-Katsina)

Künstler

Alban Mooya Jr.

Entstehungsort

Kykotsmovi, Third Mesa

Datierung

Erworben 2016

Provenienz

Sammlung Antonio und Christin Ferretti

NONAM Inv. Nr.

2018-FE-00167

Material

Cottonwood (Wurzelholz der Pappel)

Maße

10 x 9 x 30cm

Zeremonien

Reihentänze. Gemischte Tänze

Beschreibung

Das Hauptmerkmal dieser Figur ist ein achtteiliges Hirschgeweih, welches auf dem Kopfschmuck der Figur thront. Es ist an einer flachen roten Kopfbedeckung befestigt, deren Rand mit weißen Federn besetzt ist. Ähnliche Federn stehen aus den roten Ohren heraus, die auf dem Kopf fächerartig angebracht sind. Das ockerfarbig gefasste Gesicht besteht aus schwarzen rechtwinkligen Augenöffnungen und einem ebenfalls schwarzen schnabelartigen Mund mit spitzen Zähnen. Ein schwarzer Streifen grenzt das Gesicht von der Kopfbedeckung ab. Die Wangen zieren zwei dunkle Kreise.

Den Übergang zum Körper bildet eine üppige grüne Halskrause. Wie das Gesicht, ist auch der Körper in Ocker gehalten, wobei er von langen Zickzack-Linien verziert wird. Ein schwarzer Gurt hängt diagonal von der Schulter zum Becken herab. Am Hals trägt die tihu eine türkisfarbene Kette und an den Oberarmen Schmuckbänder mit türkisfarbenen, roten und gelben Farbflächen. Am linken Handgelenk ist ein Armband gebunden, das ebenfalls schwarz, türkisfarben und rot ist. In der linken Hand befindet sich ein weißer langer Stab. Der Gegenstand in der rechten Hand ist nicht identifizierbar. Eventuell handelt es sich dabei um eine Rassel. Der knielange Rock ist mit schwarzen Ornamenten verziert. An den Knien sind blaue Schnüre gebunden und rote Mokassins mit weißem Sohlenrand vollenden die tihu. Die aufrechtstehende Figur hat das rechte Bein rechtwinklig angehoben. Mit dem linken Fuß stützt sie sich auf dem runden hohen Holzsockel ab, an dessen Rand ein getrepptes liegendes Dreieck aufgemalt ist.

Wissenschaftliche Einordnung

Der Sowi-ing gehört zu einer Gruppe besonderer Tiere mit Hörnern – wie auch die Antilopen (2018-FE-00080, 2018-FE-00173) oder Bergschafkatsinam (2018-FE-00124). Dieser Katsinamgruppe wird eine heilende Wirkung nachgesagt. Sie sollen mit ihren außergewöhnlichen Kräften Krämpfe heilen können. Darüber hinaus bringen Sie auch Regen in die karge Landschaft der Hopi Gebiete. Der Hirsch-Katsina ist ein seltener Teilnehmer der Hopi Zeremonien, vor allem bei Reihentänzen und manchmal auch bei gemischten Tänzen. Bei modernen Darstellungen ist Sowi-ing oft nur durch das Geweih von Tsöpkatsina, dem Antilopen-Katsina zu unterscheiden, während es früher wohl deutlichere Unterschiede zwischen Beiden gab.

Verwendete Literatur

Colton 1959, Wright 1975, Wright 1977

Name der/s Bearbeiter*in

Hilja Droste, Markus Lindner, Ilia Nasyrov

Stand der Bearbeitung

12.08.20